Ich hatte ja schon im vorherigen Beitrag die 7 Filme erwähnt, die zur Entwicklung anstanden. Nun, ich war überrascht, was da im Downloadordner zu finden war.
Canon EOS 1
Die Ergebnisse, die eine Canon EOS 1 abliefert, hängen im Wesentlichen davon ab, was man als Fotograf sieht. Potentielle Fehler sind eigentlich nur in der Fokussierung zu suchen. Die Kamera ist eben ein Arbeitstier ohne echte Schwächen.
Mamiya 645 Pro TL
Bei der Mamiya 645 Pro TL ist es ähnlich – wobei der modulare Aufbau und der manuelle Fokus etwas mehr Fehlermöglichkeiten bietet. Aber auch hier bin ich fast erwartungsgemäß mit den Ergebnissen zufrieden.
Pouva Start
Ohne jegliche Erwartungshaltung war ich bei der Pouva Start, einer Kamera von 1951 aus Bakelit und ohne wirklich nennenswerte Eingriffsmöglichkeiten in den Fotoprozess. Einstellung auf sonnig oder wolkig und auslösen. That’s it.
Die Kamera wurde als absolutes Einsteigermodell entwickelt und ich hatte in meiner Kindheit ein Exemplar, dass ich aber im Entdeckerdrang in seine Einzelteile zerlegt hatte, nach nur einem belichteten Film. Umso neugieriger war ich natürlich jetzt auf die Ergebnisse.
Der erste Schuss ist zwar ein Fehler – quasi der einzige Fehler der überhaupt machbar ist – eine Doppelbelichtung. Der Bildästhetik tut es in meinen Augen keinen Abbruch.
Die fixe Belichtungszeit von 1/25 s ist natürlich kein Garant für scharfe Bilder, aber die Bewegungsunschärfe hat auch seinen Charme. Bedenkt man, wie in den 50er Jahren fotografiert wurde, ist die relativ lange Belichtungszeit vermutlich kein echtes Problem gewesen. Beim „Pumpkin Jumper“ finde ich die Bewegungsunschärfe sogar ganz nett.
Die Blenden f/8 und f/16 in Verbindung mit dem 80-mm-Objektiv geben natürlich keinen Spielraum im Freistellen, aber darum geht es bei dem „Trabbi unter den Kameras“ nicht.
Yashica Mat 124 G
Als letzte Kamera im Spiel findet sich die Yashica Mat 124 G im Download-Ordner.
Ich hatte mich dieses mal mit der Kamera an bewegte Motive herangewagt, meine Kinder, weshalb ich hier auf Beispielbilder verzichte. Die Ergebnisse waren insofern überraschend, als dass ich die Kinder auf der Schaukel oder Rutsche in der Dynamik doch recht gut scharf bekommen habe, was beim manuellen Fokus im Lichtschachtsucher durchaus eine Herausforderung war. Der Blick von oben in die Kamera ist eben kein Kinderspiel.
Filmmaterial
Als Filmmaterial hatte ich im Wesentlichen Kodak Portra 400 im Einsatz, den ich dieses mal um eine Blendenstufe überbelichtet habe, um den „Pastell-Look“ zu erzeugen. In meinen Augen hat es geklappt.
Wie gutmütig Farbnegative sind, hat der Portra 400 in der Pouva Start gezeigt. Überbelichtung, wie sie laut Belichtungsmesser bei den Objektivdaten aufgetreten ist, hat sich kaum auf das Bildergebnis ausgewirkt. Insofern bin ich happy.
Deutlich knackiger als der Portra 400 kommt der Fuji daher, der als Restbestand durch die Mamiya gezogen wurde. In Verbindung mit dem Motiv, sicher keine schlechte Wahl.
Der einzige Schwarzweißfilm in dieser Lieferung war der Ilford FP4, der das nächste Mal vielleicht etwas mehr Licht bekommen sollte.
Quintessenz
Die Digitalfotografie hat ihre Vorzüge, ohne Frage. Analogfotografie hat aber einen besonderen Charme. Die Gutmütigkeit des Films, gerade bei Überbelichtung, ist unglaublich. Es scheint fast, als wüsste der Film, worauf es beim Motiv ankommt und meine Begeisterung für diese Art der Fotografie steigt permanent.
Beim nächsten Mal werde ich etwas mehr im Bereich Kleinbild unterwegs sein, meine Leicas brauchen auch wieder etwas zu tun. Ein halbvoller Film ist auch in meiner Beirette und in der Mamiya 135, die fertig belichtet werden müssen und dann ihre Leistungsfähigkeit beweisen können. Ich freue mich. Hoffen wir, dass weiterhin Filme verfügbar und bezahlbar bleiben.